Urodynamik

Die Urodynamik ist eine Untersuchungsmethode zur Objektivierung und Abklärung von verschiedenen Funktionsstörungen des unteren Harntrakts. Die Funktionsweise der Harnblase und des Schließmuskels aber auch die Beckenbodenmuskulatur und die Lage der Harnröhre spielen hierbei eine entscheidende Rolle. 

 

Durch diese Methode erhoffen wir uns genaue Informationen über die Ursache einer möglichen Harnblasenspeicher- oder Entleerungsstörung zur bekommen sowie jegliche Formen der Harninkontinenz zu differenzieren, um Ihnen anschließend eine optimale Therapie anzubieten und einzuleiten.

Untersuchungsablauf

 

Die Untersuchung findet ambulant am MVZ des Klinikum Schongau statt. Wir planen hier für Sie insgesamt 60 Minuten Zeit ein. Ca. 10 Tage vor der Untersuchung sollte in der Praxis eine Urinkontrolle erfolgen, um mögliche Infektionen auszuschließen bzw. vor der Intervention testgerecht antibiotisch zu behandeln. Sie müssen nicht nüchtern sein und sollten unmittelbar vor der Untersuchung die Blase möglichst komplett entleeren. 

 

Bei der Untersuchung wird je ein spezieller Druckmess-Katheter in der Dicke einer Kugelschreibermiene in die Blase und in Form eines Zäpfchens in den Enddarm eingeführt. Nach anfänglicher Entleerung der Harnblase wird diese anschließend durch den Katheter mit körperwarmer Infusionslösung gefüllt. Gleichzeitig wird durch einen zweiten Kanal der Druck innerhalb der Blase gemessen. Der zweite Drucksensor, der in den Enddarm eingeführt wird, misst den Druck außerhalb der Harnblase, der von außen einwirkt, z.B. wenn der Patient presst oder hustet. Dadurch kann der Druckunterschied zwischen Blase und Bauchhöhle ermittelt werden. Die Aktivität der Beckenbodenmuskulatur, wozu auch der Blasenschließmuskel gehört, wird durch drei Klebeelektroden gemessen. Die Untersuchung findet auf einem speziellen Toilettenstuhl oder auf einem urologischen bzw. gynäkologischen Untersuchungsstuhl statt. Auf dem Stuhl wird durch einen Auffangmechanismus (Trichter), der sich unterhalb befindet, gemessen, ob und wie viel Urin der Patient bei der Blasenfüllung unwillkürlich oder auch willkürlich beim Hustenstoß verliert und wieviel Urin bei der abschließenden Blasenentleerung mit welchem Druck abgegeben wird. Die gesamten Messwerte werden kontinuierlich dokumentiert und aufgezeichnet. Die so erhaltenen Druck- und Flusskurven werden vom Untersucher ausgewertet und interpretiert. 

 

In der Regel verläuft die Untersuchung ohne Schmerzen oder Nebenwirkungen ab. Längerfristige Folgeerscheinungen sind nicht zu erwarten. Sehr selten kann es durch die Katheteruntersuchung zu kleineren Schleimhautverletzungen kommen, die zu einem kurzzeitigen Brennen oder zu einer leichten Blutung aus der Harnröhre führen. In extrem seltenen Fällen kann es zu einer Entzündung der Harnwege kommen (Blasenentzündung), die jedoch gut antibiotisch zu behandeln ist. Am Tag der Untersuchung sollten Sie viel trinken, um die Harnwege nach der Katheteruntersuchung gut zu spülen. 

 

Bei Fragen und Unklarheiten stehen wir Ihnen vor oder nach der Untersuchung gerne jederzeit zur Verfügung.

Kontakt

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86956 Schongau

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