Medikamentöse Tumortherapie

Das urologische Fachgebiet umfasst die Behandlung und Nachsorge urogenitaler Tumore im Rahmen der Uro-Onkologie. Zu den häufig vorkommenden urologischen Neoplasien zählen Prostatakarzinom, Harnblasenkarzinom, Nierenzellkarzinom und Hodentumore. Manche Tumorstadien erfordern die Anwendung von Medikamenten, um das Voranschreiten der Erkrankung zu verhindern oder im optimalen Fall zu heilen (medikamentöse Tumortherapie). 

 

Für die Patienten mit urologischen Tumoren stehen heute eine Vielzahl von modernen wirksamen Substanzen und innovativen Kombinationstherapien zur Verfügung. Die medikamentöse Tumortherapie wird im Urologischen Zentrum Schongau-Weilheim unter stetiger Überwachung von erfahrenen Ärzten mit langjähriger Expertise und medizinischen Fachangestellten mit der Zusatzweiterbildung Onkologie nach dem Curriculum der BLÄK durchgeführt, um gemeinsam den bestmöglichen Behandlungsweg für Ihre individuelle Situation zu finden. Hierbei legen wir viel Wert auf Einhaltung nationaler und internationaler Leitlinien sowie bilden uns regelmäßig fort. Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen!

Immuntherapie

Bei einigen urologischen Tumoren, z.B. Nieren- oder Harnblasenkrebs ist es seit einigen Jahren möglich geworden, diese mittels Immuntherapie zu behandeln. 

 

Unser Immunsystem hat eine wichtige Schutzfunktion vor Krebszellen. Im gesunden Körper entstehen immer wieder veränderte Zellen, die jedoch vom Immunsystem sofort erkannt und zerstört werden. Das Immunsystem erfüllt somit eine wichtige „Schutzpolizeifunktion“. 

 

Krebszellen können das Immunsystem jedoch „überlisten“, in dem sie sich derart verändern, dass die „Schutzpolizei“ sie nicht mehr als fremd erkennen und zerstören kann. Die Krebszellen verstecken sich quasi vom Immunsystem. Als Folge kommt es zu einem ungehinderten Krebswachstum. Um diesen Prozess zu durchbrechen, kann eine Immuntherapie, z.B. mittels eines Immuncheckpoint-Inhibitors, verabreicht werden. Eine solche Therapie trägt dazu bei, dass unser Immunsystem wieder „aufwacht“ und in der Lage sein wird, die Krebszellen aktiv zu erkennen und zu bekämpfen. 

 

Durch die Aktivierung des körpereigenen Immunsystems können sogenannte Autoimmunreaktionen hervorgerufen werden. Die „Schutzpolizei“ attackiert in diesen Fällen nicht nur den Krebs, sondern auch unterschiedliche Gewebe und Organe des Körpers. Die dadurch auftretenden Beschwerden bzw. Nebenwirkungen können daher sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich treten Nebenwirkungen jedoch seltener auf als unter der klassischen Chemotherapie. Ein enger, vertrauensvoller Kontakt mit dem behandelnden Arzt ist unabdingbar, da viele Nebenwirkungen durch das rechtzeitige Handeln gut zu kontrollieren sind.

Moderne Chemotherapien haben erfreulicherweise viel von ihrem alten Ruf verloren, der sie aus der Vergangenheit oft begleitet. Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen können zwar vorkommen, sind aber unter neuartigen Begleitmedikationen seltener und erträglicher geworden. Trotz beachtlicher Fortschritte der Immuntherapie kann eine Chemotherapie in vereinzelten Fällen immer noch ein Mittel der Wahl sein, um optimale Behandlungsergebnisse beim Prostata- oder Harnblasenkrebs zu erzielen. Wir behalten die Lebensqualität unserer Patienten unter einer Chemotherapie stets im Auge, damit mögliche Nebenwirkungen früh erkannt und behandelt werden.

Chemotherapie

Ablauf der Immun- oder Chemotherapie

Die Krebstherapien werden im Urologischen Zentrum Schongau-Weilheim ambulant durchgeführt. Der Patient meldet sich am festgelegten Therapietag an der Rezeption und erhält einen Platz im Therapiezimmer.

 

Zur Verabreichung der Medikamente erfolgt nach einem Arztgespräch die Anlage eines peripheren venösen Zuganges, meistens am Unterarm. Manchmal ist es sinnvoll, einen dauerhaften venösen Zugang anzubringen. Dieser sogenannte Portkatheter (kurz: Port) ist ein im Unterhautgewebe gelegener, dauerhafter Zugang zum venösen Blutkreislauf. Die Möglichkeit einer zeitnahen Anlage eines Ports besteht durch die Kooperation mit der chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Weilheim. 

 

Je nach Art des Medikamentes sind oft auch Begleitinfusionen vorgesehen. Dazu zählen eine Vor- und Nachwässerung und - im Fall einer Chemotherapie - Medikamente, die einer möglichen Übelkeit vorbeugen sollen. 

 

Zur Applikation der Immun- oder Chemotherapie wird ein sogenannter Infusomat verwendet - eine spezielle Infusionspumpe, die die Einlaufgeschwindigkeit überwacht und im Bedarfsfall alarmiert. 

 

Die meisten Therapien werden innerhalb von 30-90 Minuten verabreicht. Während der Infusion darf Wasser oder Tee getrunken werden. Auch Snacks dürfen mitgebracht werden. Nachdem die Infusion beendet ist, wird der venöse Zugang entfernt. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt erhalten Sie von uns einen neuen Termin, an dem die Therapie fortgesetzt wird.

Diese Behandlungsform zielt darauf ab, spezifische Moleküle oder Signalwege im Tumor zu blockieren, die für das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen verantwortlich sind. Im Fokus stehen dabei individuelle Eigenschaften des Tumors. 

 

Durch die gezielte Blockade dieser Mechanismen können zielgerichtete Therapien das Tumorwachstum hemmen und das Fortschreiten der Krebserkrankung deutlich verlangsamen. 

 

Gerne beraten wir Sie bezüglich dieses Therapieansatzes und stehen zur Durchführung einer solchen Behandlung gerne zur Verfügung.

Zielgerichtete (Target-)Therapie

Hormontherapie

Die Hormontherapie ist eine wichtige Behandlungsoption für Männer mit Prostatakarzinom. Die Prostatakrebszellen benötigen das männliche Sexualhormon Testosteron für ihr Wachstum. Die Hormonentzugstherapie, sogenannte Androgendeprivation, zielt darauf ab, das Wachstum und Ausbreitung von Krebszellen zu verlangsamen oder zu stoppen, indem sie die Produktion von Testosteron blockiert. 

 

Wir können die gesamten Formen der Hormonentzugstherapie beim Prostatakarzinom unter Einhaltung der aktuellen Leitlinien sowie unter Berücksichtigung der therapiespezifischen Nebenwirkungen durchführen. 

Hierbei handelt es sich um eine spezielle Behandlungsform für Patienten mit oberflächlich wachsendem Blasenkrebs. Die Medikamente werden über einen weichen, dünnen Katheter direkt in die Blase eingeführt (instilliert), um das Wachstum von Krebszellen zu verhindern und das Risiko eines Tumorrückfalls zu verringern.

 

Zwei der am häufigsten verwendeten Medikamente für diese Art der Therapie sind Mitomycin (MMC) und Bacillus Calmette-Guérin (BCG).

 

Gerne beraten wir Sie über die Einzelheiten und Besonderheiten des jeweiligen Medikamentes, der zu erwartenden Erfolgsraten und Nebenwirkungen der Instillationtherapie.

Intravesikale Instillationstherapie

Tumorstadium, Lebensalter und Beschwerdebild bestimmen die Tumornachsorge bei urologischen Tumorerkrankungen (Prostata, Harnblase, Niere, Hoden). Da es keinen „Einheitspatienten" gibt, muss jede Tumorbehandlung und -nachsorge individuell durchgeführt werden.

 

Urologische Tumore sind häufig sehr gut heilbar. Patient und Arzt dürfen sich daher meistens mit Optimismus den Kontrollnotwendigkeiten (Röntgen, Schall, Blut, Blasenspiegelung) stellen.

 

Blasenspülungen mit Zellgiften (Cytostatica) oder Bakterienkulturen (BCG) können das Wiederentstehen neuer Harnblasentumore verhindern.

 

In seltenen Fällen kann der Tumor nicht saniert werden. Häufig tritt bei den Patienten keine Lebenszeitverkürzung ein. Es kann sich jedoch die Notwendigkeit lindernder Maßnahmen (z. B. Hormontherapie und Schmerztherapie bei Prostatageschwulsten) ergeben.

Tumornachsorge

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